Autor: kongress_admin
Abendessen
Lesung: Herumtreiberinnen
Manja ist 17 Jahre alt und lebt im Leipzig der 1980er Jahre. Ihre beste Freundin Maxie und sie schwänzen die Schule, brechen in Schrebergärten ein und treffen sich im Freibad oder auf dem Rummel mit Jungs, bis Manja im Zimmer des Vertragsarbeiters Manuel von der Volkspolizei erwischt wird und auf die Venerologische Station für Frauen mit Geschlechtskrankheiten kommt.
Eingewoben in den Roman sind auch Erlebnisse von Lilo, die in den 1940er Jahren an diesem Ort festgehalten wurde, da sie mit ihrem Vater für den kommunistischen Widerstand gearbeitet hat, und der Sozialarbeiterin Robin, die in den 2010er Jahren in diesem Haus – nun eine Unterkunft für Geflüchtete – tätig ist.
Der Roman „Herumtreiberinnen“ erzählt die Geschichten von drei jungen Frauen aus verschiedenen Zeiten und stellt die Frage, welchen Einfluss diese Zeit und die jeweilige Staatsform auf ihre Leben hatten. Ein Haus in der Leipziger Lerchenstraße ist das verbindende Element der drei Erzählstränge.
Filmvorführung: XWEBÛN
– Frauenwiederstand in Nordkurdistan
Die Türkei führt einen Krieg. Nicht nur in Syrien – sondern auch innerhalb ihrer eigenen Grenzen. Er hat nicht erst mit der “Säuberung” der Gesellschaft nach dem Putsch 2016 begonnen. Seit Dutzenden von Jahren gibt es in der türkischen Gesellschaft einen Krieg gegen die Kurden. Jetzt sind sie Verbündete der USA in Syrien, aber was ist mit dem kurdischen Volk in der Türkei? Der dortige Bürgerkrieg hat einen immensen Druck auf die kurdische Zivilgesellschaft ausgeübt. Unter dieser Unterdrückung hat sich eine demokratische Bewegung gebildet.
Der Bürgerkrieg richtet sich insbesondere gegen Frauen. Der Grund für das besondere Maß an Gewalt, das sich gegen Frauen richtet, ist, dass die kurdischen Frauenstrukturen widerstandsfähig und stark sind. Ihre Selbstbehauptung und ihr Mut sind dem patriarchalischen türkischen Staat ein doppelter Dorn im Auge. In den anhaltenden Kämpfen seit der Wahl 2015 sind vor allem Frauen die Zielscheibe. Von der Schändung von Leichen weiblicher Guerillas bis hin zu sexistischen Schriften der Staatspolizei in durchsuchten Häusern ist alles möglich.
Im Mai und Juni 2016 haben wir in und um die inoffizielle kurdische Hauptstadt Amed/Diyarbakir in Nordkurdistan/Türkei gefilmt. Wir waren ein reines Frauenteam und arbeiteten nur mit weiblichen Film Fixern und Übersetzer_innen. Aus den 30 Stunden Material haben wir ein lebendiges Porträt widerständiger Frauen geschaffen. Von Figen, der Leiterin der Frauenakademie, die erst kürzlich verhaftet wurde, über die Eltern von Rozerin, die ihre 17-jährige Tochter beerdigen, bis hin zu offiziellen HDP-Kongressfrauen und drei idealistischen Studentinnen, die mit traumatisierten Kindern arbeiten, zeichnet der Dokumentarfilm “Xwebûn” die Spuren nach, die der weibliche Widerstand in der Gesellschaft hinterlassen hat. Der Krieg, die Verbrechen des Staates sind allgegenwärtig. Neutral in der Aufzählung der Menschenrechtsverteidiger, die noch immer um ihre getötete Kollegin trauern und eindringlich und erschreckend in den Bildern und Geschichten der Journalistin Asya, die bei ihrer Berichterstattung aus den Kellern von Cizre fast ums Leben gekommen wäre. Aber noch stärker als diese Zeichen der Grausamkeit und des Grauens ist die Kraft der Frauen, die standhalten und kämpfen.
Länge: 60min
Sprache: English, Kurdish
Filmvorführung: Kobanê
Wir müssen lernen, über einen Krieg zu sprechen, über einen ermüdenden, staubigen, brutalen Krieg. Die wahre Solidarität mit Menschen, die ihre Freiheit und Existenz erkämpfen müssen, ist nur dann möglich, wenn wir uns von ihrer Realität nicht distanzieren.
2014, auf dem Höhepunkt seiner Macht, rückt der sogenannte IS immer näher an die kurdisch-syrische Stadt Kobanê an der Grenze zur Türkei. Zehra, eine 32-jährige Kurdin, gehört zu den Widerstandskräften, die versuchen, dem sogannenten IS die Stirn zu bieten. Mit deutlich weniger Munition und deutlich mehr Motivation verteidigen die kurdischen Kämpfer*innen die Stadt 135 Tage lang, bis sie die Einheiten des sogenannten IS vertreiben und so die Stadt befreien können.
Die Regisseurin Özlem Yaşar und die Drehbuchautorin Medya Doz haben sich zur Vorbereitung des Films mit hunderten Zeug*innen und Kämpfer*innen getroffen. In den nordsyrischen Städten Kobanê und Tabqa haben sie den Film gedreht, der sich insbesondere mit dem Frauenwiderstand auseinandersetzt. Aufgrund der türkischen Angriffe auf das Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien haben sich die Dreharbeiten verzögert. Das Filmteam musste während der Invasion im Oktober 2019 aufgelöst werden. Ein Filmset in Kobanê wurde von türkischen Geschützen getroffen. Die Besetzung des Films KOBANÊ besteht hauptsächlich aus Kämpfer*innen der Gesamtstreitkräfte YPG und YPJ, die sich an der Befreiung der Stadt beteiligten. Sowohl die Haupt- als auch die Nebenprotagonist*innen, wie etwa die Mütter, die Essen für die Front kochen, Teams der militärischen Notfallmedizin oder jene, die Gräber für die Gefallenen ausheben, spielen sich selbst.
SYR 2022, Dokumentarfilm, 140 Min.
Regie: Özlem Yasar, ein Film der Filmkommune Rojava
Sprache: (Kurdisch mit englischen Untertiteln)
“We don’t want to ban abortions…For now.”
Strategies of Czech Christian fundamentalists, and how to counter them.
Christian fundamentalism is not a common feature in Czech politics, at least from the point of view of most people. So when many of them first heard about the “March for Life” they did not connect it to a fundamentalist right wing organization that aims to make abortion illegal.
Organizers of this march, “Hnutí pro život”, uses its political connections to push an agenda of homophobia, mysoginy and anti-choice ideology.
In this workshop we will talk about how a fundamentalist religious group achieved influence in the parliament in an atheist majority country where most most people are in favour of legal abortions. We will as well talk about methods of countering them, in the streets or otherwise.
Wann Revo?
In unserem alltäglichen Aktivismus verlieren wir als revolutionäre Linke manchmal das große Ziel aus den Augen. Wie können konkrete nächste Schritte zur Revolution aussehen? Was brauchen wir dafür? Wie kommen wir dorthin? Bei „Wann Revo?“ wollen wir gemeinsam Antworten auf diese Fragen finden, uns gegenseitig inspirieren und motivieren für das Streiten für eine emanzipatorische Gesellschaft.
Von A wie Augenspülen bis Z wie Zahn ausgeschlagen
Erste Hilfe auf Demos und Aktionen
Naziangriff, Pfefferspray, der fliegende Stein der eigenen Genoss:innen,.. doch auch bei Aktionen ohne direkte Auseinandersetzungen kann es zu Verletzungen kommen.
In meinem Workshop möchte ich euch fit für die nächste Aktion machen: Was solltet ihr mitnehmen und wie geht ihr mit den gängigsten Aktions-Verletzungen um, bevor die Demosanis kommen, oder wenn gerade keine zur Verfügung stehen?
Kein Vorwissen notwendig.
Achtung: die Teilnehmer*innenzahl ist auf max. 15 Personen begrenzt!
“Schieß doch, ich habe keine Angst”
Solidarität als Waffe – Zur Revolution im Iran
Der revolutionäre Prozess ist im Iran im vollen Gange. Ihre letzte Episode erlebte sie in der nach dem Tod von Jina Mahsa Amini. Ihre größte Waffe war eine noch nie dagewesene Solidarität. Die Aufstandswelle ist abgeebbt, doch von Burgfrieden ist keine Spur – der Iran erlebt die größte Streikwelle seit 1979. Im Vortrag sollen die letzten Monaten Revue passiert werden. Wann fing der revolutionäre Prozess an? Wer trägt sie voran? Wie sind ihre Erfolgschancen? Warum sollte das von Interesse sein?
“Russian World” oder wie Putin “Antifaschismus” vereinnahmt hat
Nicht erst der brutale russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat das zutiefst reaktionäre politische Geschehen in Russland zu Tage gefördert. Auch wenn die russischen Machthaber mit Begriffen wie “Antifaschismus” hantieren, ist davon bei näherer Betrachtung inhaltlich nicht viel übrig. Wir wollen uns daher gemeinsam anschauen, welche emanzipatorischen Möglichkeiten es derzeit noch in Russland gibt und diskutieren, wie eine hiesige Perspektive auf die Begebenheiten in Russland aussehen könnte.