Communize Care

Wege aus der Krise der Reproduktion

Welche Rolle spielt Reproduktions- und Carearbeit im Kapitalismus? Was bedeutet eigentlich die Ökonomisierung des Gesundheitswesens? Was sind Global Care Chains und wie verbinden sich Neokolonialismus und die kapitalistische Abwertung von Sorgearbeit? Warum wird Carearbeit in den meisten Fällen überhaupt nicht entlohnt und wie könnte Pflege in einer besseren Welt aussehen?

Chemnitz triggert

Filmvorführung und Input zu den Chemnitz-Prozessen

Chemnitz 2018 – Bilder und Videos des deutschen Mobs gehen durch die Welt. Nazis jagen unter Beifall von Bürger:innen People of Color und Antifaschist:innen. Im Zuge der Ausschreitungen wurden Gegendemonstrant:innen angegriffen. 5 Jahre lang wurden die Prozesse verschleppt. Nun sollen die angeklagten Neonazis vor Gericht landen. Angesetzt sind die Prozesstermine im Dezember 2023 bis Januar 2024. Wir werden euch was zu den Prozessen und der Solikampagne erzählen.

Im Anschluss an unserem Input werden wir den Dokumentarfilm “Chemnitz triggert” zeigen.

Anarchie! Wenn der Spaß ernst wird…

Chaos, Liebe, Anarchie – wer will das nicht? Doch wer sich näher mit dem Anarchismus beschäftigt stellt schnell fest, dass dieser seriöser ist, als ihr lieb ist.
Wir schauen uns Grundlagen des Anarchismus an. So etwa den Dreiklang von ethischen Einstellung, sozialer Bewegung und politischer Theorie. Im Anarchismus werden Gesellschaftskritik und konkrete Utopie zusammen gebracht.

Wie können wir unsere Praxis radikal und emanzipatorisch gestalten? Ticken wir eigentlich schon anarchistisch oder haben wir nichts mehr zu lachen, wenn die ANARCHIE herrscht?

AJZ-Rundgang

Ausgehend von einem antifaschistischen, antirassistischen und antisexistischen Anspruch, versteht sich das AJZ Chemnitz als Freiraum und Rückzugsmöglichkeit, in denen alternative Formen sozialen und kulturellen Lebens diskutiert, erprobt und verwirklicht werden können. Neben hunderten Konzerten und anderen Veranstaltungen die in den Räumlichkeiten stattfinden, gastiert der antifaschistische Jugendkongress regelmäßig in den Räumlichkeiten des AJZ.

Du hast Interesse an einer Führung durch genau diese Räumlichkeiten und noch viel mehr spannende Geschichten aus dem AJZ zu erfahren? Dann bist du bei dem Rundgang durch das AJZ Chemnitz genau richtig!

Hauptsache, für die Tiere?

Menschenfeindlichkeit unter dem Deckmantel der Tierrechtsarbeit

„Hauptsache, für die Tiere!“ Dieses Kampfwort erschallt überall dort, wo Menschen vorgeblich „unpolitische“ Tierrechtsarbeit betreiben. Viele Aktivistinnen sind überzeugt, man dürfe niemanden ausschließen – den Tieren sei es schließlich egal, ob ihre Fürsprecherinnen die AfD wählen oder nicht.
Die vielbeschworene Rede vom „Tier-Holocaust“ relativiert und instrumentalisiert die Shoah. Auffällig ist die Verweigerung, sich mit Kritik an den eigenen Methoden auseinanderzusetzen. Der Vortrag versucht die Motive hinter dieser Agitation zu ergründen und fragt nach der Funktion der angeblichen Liebe zum Tier.

Gehalten von:

Mira Landwehr studierte Geschichte und Germanistik. Mehrere Jahre bewegte sie sich in der Tierrechtsszene. Sie arbeitet als Journalistin und schreibt u.a. für „Jungle World“ und „Neues Deutschland“. Ihr Blog findet sich unter der Adresse aufdemnachttisch.de

Zur Geschichte des “militant Antifascism” in den USA

Als in Deutschland und Europa in den 1920er Jahren der Aufstieg der Faschismus begann, gab es in den USA kein vergleichbares Erstarken, und das „offizielle“ Amerika wandte sich klar gegen Faschismus und Nationalsozialismus und zog gegen die kriegsführenden faschistischen Mächte in den Krieg. Gleichwohl gab es auch in den USA faschistische Parteien und Organisationen sowie entsprechende Ideologien; besonders stark waren rassistische, antisemitische und religiöse Strömungen. Und ebenso gab es verschiedene Strömungen und Organisationen, die sich als antifaschistisch und anti-rassistisch verstanden und entsprechende Politik betrieben – allerdings erst in den 1990er Jahren explizit auch dem Begriff Antifa. Besonders seit der Trump-Ära ist das „Label“ auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Der Vortrag soll eine Orientierung über den US-amerikanischen militanten Antifaschismus (ungefähr vergleichbar mit dem Autonomen Antifaschismus) seit den 1990er Jahren geben sowie über seine Vorläufer. Was sind die Gemeinsamkeiten mit vergleichbaren Strömungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern, und was sind die Besonderheiten und Eigenheiten? Und welche Rolle spielt antifaschistische Politik innerhalb der radikalen Linken in den USA?

Was ist antiautoritärer Marxismus?

Wir möchten anhand eines historischen Abrisses und Betrachtung theoretischer Konfliktlinien einen Überblick über den antiautoritären Marxismus als bestimmte Strömung des Marxismus geben. Eines seiner wesentlichen Merkmale ist die Suche nach Alternativen zu Modellen staatlicher Organisation in Abgrenzung zur Strategie der Machtübernahme staatlicher Strukturen durch kommunistische Kräfte. Doch was bedeutet das konkret? Am Beispiel der antiautoritären Revolte der Studierendenbewegung von 1968 möchten wir über zentrale Prinzipien eines antiautoritären Marxismus sprechen. Zudem wollen wir einen Blick auf konkrete Beispiele antiautoritärer Organisationsformen wie beispielsweise Arbeiter:innenräte werfen.

Erklärung zur fehlenden Barrierefreiheit des Juko’s

Im folgenden möchten wir erläutern, warum das AJZ Chemnitz nicht barrierefrei ist und warum wir den JuKo trotzdem weiterhin dort durchführen.

Was ist das AJZ Chemnitz?

Das AJZ Chemnitz ist ein selbstverwalteter Ort, organisiert von Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen und Orientierungen. Gemeinsames Interesse ist die Bereitstellung von Strukturen und Räumen um Interessierten eben jene zur Nutzung zur Verfügung zu stellen.
Schwerpunkte unseres Schaffens sind die Organisation von Konzert- und Party-Veranstaltungen, Politische Arbeit, sowie die Erhaltung und beständige Erneuerung des AJZ Chemnitz.
Darüber hinaus ist das AJZ Chemnitz Träger* verschiedener Projekte der Sozialen Arbeit: einem Jugendclub,der Mobilen Jugendarbeit/Streetwork, einer Skatehalle, einem Wohnprojekt, der Außerschulischen Jugendbildung und einem Bauspielplatz.
Das AJZ Chemnitz ist Teil der Gesellschaft und sich in folge dessen Bewusst darüber nicht diskriminierungsfrei zu agieren. Wir stellen keinen „Safe Space“ dar, da dies eine Illusion ist, welcher wir uns als Organisator*innen nicht hingeben wollen. Aber wir arbeiten zielstrebig, gemeinsam mit euch, an einem „safer Space“.
Wir freuen uns auf euch.

Warum ist das AJZ Chemnitz nicht barrierefrei?

Das AJZ Chemnitz ist ein altes, verschachteltes Gebäude mit vielen unterschiedlichen Räumen, aber auch vielen Treppen, Stufen und Absätzen. Menschen, die beispielsweise auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können ohne die Hilfe von anderen Menschen viele Räume nicht erreichen.
Diese Barriereunfreiheit des Ortes liegt nicht an der Ignoranz oder dem bösen Willen der Haupt- und Ehrenamtlichen, die das AJZ am Laufen halten, sondern an den Förderrichtlinien.
Um das Haus barrierefrei zu gestalten, würde das Geld eines einzigen Förderantrags nicht ausreichen. Das Problem ist, dass mehrere Förderanträge zum selben Vorhaben in der Regel nicht genehmigt werden. Und es ist auch nicht möglich, an einer Ecke anzufangen und das Haus erstmal „ein bisschen“ barrierefrei zu gestalten, da die Förderrichtlinien eine komplette Barrierefreiheit verlangen. Der Aufwand ist auch so hoch, dass die nötigen Arbeiten nicht im Ehrenamt und nicht durch Spendenaktionen gestemmt werden können.
Das Projekt ist so groß, vielschichtig und zeitaufwändig, dass es zur Zeit nicht neben dem laufenden Betrieb zu bewerkstelligen ist. Und dieser kann nicht unterbrochen werden, da daran wiederum Fördergelder und die Existenz des AJZs hängen. So beißt sich die Katze in den Schwanz. Um das AJZ also barrierefrei zu gestalten, bräuchte es eine Umgestaltung der Förderpraxis.

Warum veranstalten wir den JuKo im AJZ?

Wir veranstalten den JuKo nunmehr zum achten Mal im AJZ Chemnitz. Die Grundidee ist, einen Kongress für Jugendliche und junge Erwachsene in Sachsen (und darüber hinaus), vor allem aus dem ländlichen Raum bzw. kleineren und mittleren Städten in Ostdeutschland zu organisieren. Daher wollen wir den Kongress nicht in Leipzig oder Dresden veranstalten. Dort gibt es ohnehin schon ausreichend kulturelle und politische Veranstaltungen für Interessierte. Chemnitz ist zwar auch eine Großstadt, aber relativ zentral gelegen und für Menschen aus ländlich(er)en Regionen gut erreichbar. Unser Kongress stellt auch für Chemnitzer junge Erwachsene eine Bereicherung dar.

Um einen Kongress in diesem Umfang und mit dieser Programmvielfalt durchführen zu können, sind wir auf einen Ort mit vielen Räumen und entsprechender Infrastruktur angewiesen. Auch die Übernachtungsmöglichkeiten für die Teilnehmenden müssen mitbedacht sein. Ein Raum mit ähnlichen Voraussetzungen wie das AJZ Chemnitz in Sachsen ist uns schlicht nicht bekannt, von Übernachtungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.

Und nicht zuletzt müssen wir immer die politische Lage vor Ort mitbedenken. Die Existenz vieler alternativer Einrichtungen hängt am seidenen Faden von Fördergeldern und somit auch am „guten Willen“ von CDU-geführten Stadträten und konservativen Verwaltungen. Seit dem Beginn des JuKo wird dieser vonseiten des sächsischen Verfassungsschutzes, Polizei, CDU und anderer rechter Parteien versucht zu kriminalisieren und zu diskreditieren. Wir sind dem AJZ sehr dankbar, dass es sich trotz der schwierigen politischen Lage in Sachsen zum Jugendkongress bekennt und die Durchführung ermöglicht. An anderen Orten außerhalb der Großstädte wäre der Kongress nicht möglich, da eine massive Verleumdungskampagne das Aus des Veranstaltungsortes und damit eines links-politischen Raumes bedeuten würde.

Was nun?

Die fehlende Barrierefreiheit ist auch für uns als Orga mehr als unbefriedigend. Aber, wie so oft, ist linke Politik außerhalb der kleinen Großstadtblasen auf Kompromisse angewiesen. Das AJZ Chemnitz bleibt daher für uns der bestmögliche Ort, dort den Kongress stattfinden zu lassen.
Wir möchten Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, gerne die Teilnahme am Kongress ermöglichen. Wir unterstützen gerne beim Überwinden von Stufen und Treppen, sind uns aber bewusst, dass dies keine Barrierefreiheit im eigentlichen Sinn ist. Deshalb war und ist es uns wichtig transparent zu kommunizieren, dass der Juko nicht Barrierefrei ist.
Schreibt uns gerne und wir besprechen gemeinsam wie wir euch den Zugang zum Juko ermöglichen können.

Antifa International – Aufruf zum 8. antifaschistischen Jugendkongress!

Auch dieses Jahr laden wir euch wieder zum Antifaschistischen Jugendkongress nach Chemnitz ein. Vom 25. bis zum 27. August 2023 wollen wir gemeinsam mit euch über den Tellerrand schauen und erkunden wie sich antifaschistische Kämpfe in anderen Ländern darstellen. Deshalb lautet das diesjährige Motto “Antifa International”.

Wir sind nicht allein in Chemnitz, Zwickau, Grimma, Wurzen und Bautzen. Überall auf der Welt kämpfen Menschen gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeiten. Sie kämpfen gegen alte und neue Nazis, gegen Antifeminist*innen, die Gewalt gegen FLINTA* und Queers, den Raubbau an der Natur, Neokolonialismus und die Ausbeutung von Menschen. Sie kämpfen mit Geflüchteten und für sie, für Freiräume und Klimagerechtigkeit. Überall auf der Welt sehen sich Menschen den Angriffen von Menschenfeinden und den Auswüchsen kapitalistischer (Verwertungs-)Logik ausgesetzt.
Meist ist unsere politische Perspektive geprägt vom nationalen Rahmen, in dem wir leben. Das kann schnell zu einer monotonen Praxis und abgenutzten Strategien in unserem politischen Handeln führen. Gerade deswegen lohnt sich der Blick über den Tellerrand lokaler Kämpfe. Denn Klimakrise und Kapitalismus machen nicht an der Landesgrenze halt und auch Nazis, Rassist*innen und Antifeminist*innen sind global vernetzt. Folglich müssen lokale Kämpfe gegen all das immer auch eine internationale Perspektive beinhalten. Daher laden wir Menschen ein, die in verschiedenen Ländern diese Kämpfe führen, um mit ihnen in Austausch zu kommen über Strategien, Rückschläge und gemeinsame Perspektiven.

Abseits des Themenschwerpunktes wird es auch dieses Jahr Vorträge, Workshops und Input zu weiteren Themen geben. Der JuKo war und ist ein Ort zur gegenseitigen Weiterbildung, für Empowerment und Vernetzung. Das wird auch dieses Jahr das Fundament des Antifaschistischen Jugendkongresses sein. Also kommt vorbei und verbringt mit uns eine schöne Zeit und bringt euch vor Ort gern nach euren Kapazitäten und Fähigkeiten ein – denn der JuKo lebt von Eurer Teilhabe!

Seid dabei – ein Wochenende voller Input, Diskussion, Austausch und Inspiration für Eure lokale Theorie & Praxis!

Plakat Juko 2023

Juko 2023 is coming..

Hallo liebe Leute!

Wir sind aus dem Winterschlaf erwacht, um euch in froher Erwartung mitzuteilen, dass es auch 2023 wieder einen antifaschistischen Jugendkongress (Juko) im AJZ Chemnitz geben wird.

Dieses Jahr wird der Juko wieder im Sommer am Wochenende vom 25. – 27. August stattfinden. Die Orga ist schon seit Mitte Januar auf den Beinen und ihr könnte Mitte Mai mit den ersten Informationen zum diesjährigen Juko rechnen. Um nichts zu verpassen, folgt uns auf unseren Social-Media-Kanälen. Wenn ihr uns unterstützen wollt, erzählt euren Freund*innen und Bekannten, dass es den Juko gibt und repostet und liked uns auf Insta, Twitter und Facebook 🙂

Hardfacts

Was: 8. antifaschistischer Jugendkongress
Wann: 25. – 27. August 2023
Wo: AJZ Chemnitz

Social-Media-Kanäle

antifaschistischer-jugendkongress.org
@antifajugendkongress
@AJugendkongress
@juko_chemnitz