In zwei Monaten startet zum 10. Mal der Antifaschistische Jugendkongress in Chemitz. Die Werbung hat bereits begonnen, wir sind hyped, aber auch spät dran mit Infos für euch. Doch das Warten hat ein Ende, denn das Programm nimmt endlich Form an.
Erste feste Workshops und Programm
Hier haben wir ein paar der bereits feststehenden Programmpunkte für euch zusammengestellt. Das Programm wird in den kommenden Wochen fortlaufend aktualisiert. Alle bisher feststehenden Programmpunkte findet ihr in der unten verlinkten Übersicht.
- Antifa bleibt Teamsport – Ihr wollt wissen, wir ihr am besten eine eigene Antifa-Gruppe gründen könnt, um euch gegen die zunehmend starke Rechte zur organisieren? Dann seid ihr in diesem Workshop genau richtig!
- Rückblick und Bestandsaufnahme der Klimagerechtigkeitsbewegung – der große Boom der Klimagerechtigkeitsbewegungen scheint vorbei, aber von der öklogischen Revolution keine Spur und ihr fragt euch: „Alle weg, was nun?“. In diesem Workshop gibt es Retrospektiven aber auch Perspektiven für euch.
- Antisemitismus im Deutschrap – ihr liebt Deutschrap, habt aber manchmal das Gefühl, dass die Texte nicht ganz koscher sind? Volltreffer! In diesem Workshop kommen wir antisemitischen Stereotypen in neuen und alten Rap-Songs auf die Schliche.
- Sexualität im Mittelalter – Von wandernden Vulven, Verhütungsamuletten und Bezügen zur heutigen Gesellschaft – wenn ihr wissen wollt, ob und wie ein Verhütungsamulett funktioniert und was der ganze Quatsch jetzt mit der heutigen Zeit zu tun hat, dann besucht diesen Workshop.
- Antifa und CSD – Analyse der Anti-CSD-Proteste in Sachsen aus antifaschistischer Perspektive – der sächsische Fascho-Nachwuchs hat ein Problem mit Regebogenfahnen. Warum dieses Feindbild gerade besonders zieht, erfahrt ihr im Vortrag.
Anmeldung für den Juko 2025
Die Anmeldung für den Juko 2025 startet am 01. Juli ! Wie immer bitten wir euch um eine unverbindliche Anmeldung wenn ihr am Juko teilnehmen wollt. Eure Anmeldungen sind für uns essentiell zur Planung von Resourcen und ggf. zur Klärung von besonderen Nachfragen. Daher meldet euch bitte so früh wie möglich an.
In diesem Workshop blicken wir zurück auf die Klimagerechtigkeitsbewegung. Wir schauen uns an, was bewegungspolitisch passiert ist, welche Kristallisationspunkte gab es, was waren die realpolitischen Hintergründe vor denen Aktionen stattfanden. Zusammenfassend wollen wir erarbeiten, was die Klimagerechtigkeitsbewegung erreicht hat, wo es ggf. Fehleinschätzungen gab oder taktische und strategische Analysen rückblickend anders einzuschätzen sind. Und wir wollen zusammen überlegen, was nächste Schritte sein könnten.
Die CSD-Saison 2025 ist fast wieder vorbei, wie im letzten Jahr gab es eine Reihe von neonazistischen Gegenmobilisierungen.
Wir wollen aus einer antifaschistischen Perspektive analysieren, was genau bei diesen rechten Gegendemonstrationen passiert ist. Wie verlief die Mobilisierung? Welche Akteur*innen waren beteiligt? Welche Entwicklungen der rechten Szene lassen sich dabei erkennen? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sehen wir im Vergleich der letzten Jahre? Warum sind neonazistische Mobilisierungen ausgerechnet bei diesem Thema so erfolgreich?
Außerdem soll die Rolle antifaschistischer Unterstützung bei den CSDs reflektiert werden. Warum ist es wichtig die Demonstrationen zu supporten, trotz möglicher Ambivalenzen und wie sollte dies weiter geschehen?
Nicht erst seit dem 07.10.2023 ist Antisemitismus ein ernstzunehmdes Problem im Deutschrap. Egal ob im Antifa-Rap, Straßen-Rap oder großen Charterfolgen, immer wieder finden antisemitische Stereotype, Mythen und Verschwörungserzählungen ihren Platz in den Discografien deutscher Rapper. Wer sind die Akteure? In welchen Formen zeigt sich Antisemitismus im Deutschrap? Diesen Fragen wollen wir uns gemeinsam mit euch anhand von neuen und alten Liedern und einem theoretischen Part nähern.
Pest, Inquisition, Game of thrones, lange her und irrelevant – es bestehen viele Annahmen und Narrative über das Mittelalter, meist romantisierende oder abwertende und damit vorallem: verkürzte, die den etwa 1000 Jahren Epoche kaum gerecht werden können.
Der Workshop nähert sich dem (Spät)Mittelalter aus sexualwissenschaftlicher Perspektive: wir gehen Fragen zu Geschlecht und Sexualität mittels christlichen und populärkulturellen Zeugnissen (etwa Fastnachtsspiele, Pilgerzeichen, Verhörprotokolle) nach. Dabei stoßen wir auf Kuriositäten, auf patriarchale Muster und auf Ungereimtheiten, die mitunter unverständlich bleiben. Und bestenfalls stellen wir fest, dass der Blick zurück auch immer den Blick auf das Heute reflektieren und schärfen kann.
Im November 2024 ließ die Bundesanwaltschaft acht mutmaßlichen Mitglieder der Sächsischen Separatisten festnehmen, insgesamt soll die Gruppe 15 bis 20 Personen umfassen. Die Gruppe wolle laut Anklage „ein am Nationalsozialismus ausgerichtetes Staats- und Gesellschaftswesen“ (Bundesanwaltschaft) errichten. Zur Vorbereitung führte sie paramilitärische Trainings durch und besorgte sich Ausrüstung und Waffen. Mehrere der festgenommenen mutmaßlichen Mitglieder der Sächsischen Separatisten weisen deutliche Verbindungen zur AfD und deren mittlerweile offiziell aufgelösten Jugendorganisation Junge Alternative auf. Dies trifft auch auf andere rechtsterroristische Zusammenhänge der jüngeren Vergangenheit zu. Diese politischen Zusammenhänge sollen genauer beleuchtet und eingeordnet werden. Denn die Enttarnung der Sächsischen Separatisten sollte kein Grund zur Entwarnung sein: es ist davon auszugehen, dass es auch andere Gruppen gibt, deren Existenz nur noch nicht bekannt ist.
Steven Hummel ist Politikwissenschaftler. Er arbeitet als Bildungsreferent bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und ist ehrenamtlich bei der Dokumentations- und Rechercheplattform chronik.LE aktiv. Sein Schwerpunktthema ist die extreme Rechte.
Kerstin Köditz war von 2001 bis 2024 für Die Linke Mitglied des sächsischen Landtags und dort für ihre Fraktion Sprecherin für antifaschistische Politik. Aktuell ist sie unter anderem Landesvorsitzende der Vereinigten der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
Wie gründen wir eine Antifa-Gruppe?
Die AfD wird stärker, die Faschos mehr, der Rassismus alltäglicher. Viele, gerade Jugendliche, lehnen all das ab und doch ist es nicht so einfach dem Einhalt zu gebieten. Gerade wenn man alleine oder wenige ist, nur immer darüber redet und es keine Strukturen gibt. Das effektivste Mittel gegen die Rechten heisst: Antifa-Arbeit. Die Antifa-Arbeit ist vielfältig. Sie benötigt keine Vorkenntnisse – nur einen Willen, sich gegen rechts zu engagieren.
In diesem Workshop geht es um viele Fragen, die man sich stellen kann und sollte, wenn man eine Antifa-Gruppe gründen oder in eine einsteigen möchte: Wo und wie finde ich Gleichgesinnte? Wie organisiert man sich? Was braucht es an Struktur und Entscheidungen? Wie kann ich mich gut vor Repression schützen? Wie lernt man sich als Gruppe kennen? Wie baut man Vertrauen auf? Wie geht man mit Konflikten um? Was können Aktionen und Aktivitäten sein? Der Workshop richtet sich somit an alle, die hören wollen, wie eine solche Arbeit aussehen kann und sich allenfalls vorstellen können, selbst bald antifaschistisch aktiv zu werden.
Als Antifaschist:innen sind wir immer zusammen, niemals allein. Antifa bleibt Teamsport!
Eine der wichtigen Mahlzeiten des Tages. Vegan und gegen Spendenempfehlung.
Umweltbewegung in der DDR
Der Vortrag beleuchtet die anfänge der Bewegung, ihre Herausforderungen und ihren Einfluss auf die Umweltpolitik vor und nach der Wiedervereinigung.
Zusammen wollen wir anschließend diskutieren, ob und wie Klima- und Umweltpolitik im Osten Deutschlands anders gestaltet werden muss.
Das Massaker der Hamas an israelischen Zivilist:innen am 7. Oktober 2023 und der darauf folgende Krieg in Gaza haben auch Gräben innerhalb der Linken vertieft. Wir erleben einerseits eine antisemitische Hochstimmung in der globalen wie der deutschen Linken, andererseits aber auch eine Form der Antisemitismusbekämpfung durch staatliche Organe und Teile der „Mehrheitsgesellschaft“, die voller Instrumentalisierungen bis hin zu offenem Rassismus sind.
Gemeinsam mit einigen anderen Gruppen aus dem …umsGanze!-Bündnis haben wir einen Text geschrieben, mit dem wir uns zu diesen Entwicklungen verhalten, sie einordnen und erklären wollen. Darin plädieren wir zugleich für eine ideologiekritische, antiautoritäre und antinationale Linke. Wir wollen euch diesen Text vorstellen und mit euch diskutieren, in der Hoffnung, dass auch in polarisierenden Zeiten eine konstruktive, kritisch-solidarische Debatte möglich ist.
Denn Text könnt ihr gerne auch vorab lesen, notwendig ist das aber nicht: http://basisgruppe-antifa.org/wp/debattenbeitrag/. Der Text ist auch auf Englisch verfügbar. Der Vortrag wird jedoch in deutscher Sprache gehalten.
Verfassenden Gruppen der Vortrags: Basisgruppe Antifaschismus Bremen, Eklat_MS, URA-Dresden, Antifa_nt München, Kritik&Praxis FFM, Redical [M] Göttingen, CAT Marburg, In/Progress Braunschweig