Kapitalismus für Einsteiger*innen

Kapitalismus für Einsteiger*innen – Wie funktioniert unser Wirtschaftssystem? Gemeinsam wollen wir in die Analyse des kapitalistischen Wirtschaftssystems einsteigen. Im Rahmen eines Planspiels zur Flugzeugproduktion nehmen wir die Rollen von Unternehmer*innen und Arbeiter*innen ein, die Papierflieger herstellen und gewinnbringend verkaufen. Dabei erfahren wir die grundlegenden Merkmale kapitalistischer Wirtschaft und werden anschließend unsere Erfahrungen mit Beispielen aus der deutschen Wirtschaft abgleichen. Dieser Workshop ist für Einsteiger*innen gedacht und benötigt kein Vorwissen!

Referent*innen:

  • Lina Urbat arbeitet im Bereich der Jugendbildung in der Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Anna Bürger absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Mega Unerhört! Adbusting mit Polizei und Militär

„Nicht echt, aber wahr“: Adbusting ist eine Form der Straßenkunst. Dabei werden Werbeplakate mit Farbe, Papier und Kleister so verändert, dass die Botschaft bis zur Kenntlichkeit entstellt wird. Ob nur ein verändertes Wort oder ein großer Eingriff in die Bilderwelt: Wir zeigen anhand von Beispiele dieser Kommunikationsguerilla-Praxis seit 69 n. Chr. wie Adbusting als Praxis der Wiederaneignung und Versuch der Anverwandlung des öffentlichen Raumes funktioniert. Wir diskutieren darüber, was Werbung eigentlich ist, und wie Werbung gesellschaftliche Vorstellung abbildet. Warum haben veränderte Werbeposter der Bundeswehr so viel gesellschaftlichen Sprengstoff, dass sich sogar das Terrorabwehrzentrum damit beschäftigt? Gemeinsam wollen wir diskutieren, ob diese Aktionsform für eine emanzipatorische Praxis geeignet ist oder doch nur die Sehgewohnheiten der Werbebranche reproduziert.

Ablauf:

  1. Vorstellung, Erwartungshaltungen
  2. Was ist Werbung?
  3. Gesellschaftliche Diskurse am Beispiel von Adbusting
  4. Geschichte: Alte Adbustings seit 69 n. Chr.
  5. Kontroverse Beispiele und Analyse der Bilder mit den Teilis
  6. Feedback

Was tun bei Hausdurchsuchungen?

Es ist 6 Uhr morgens und du wirst aus dem Schlaf geklingelt – die Cops stehen vor der Tür und haben einen Durchsuchungsbeschluss…

Hausdurchsuchungen dienen den Repressionsbehörden, um vermeintliche Tatmittel zu finden oder auch nach Personen zu suchen. Auch bei vermeintlich harmlosen Vorwürfen wird regelmäßig zu dieser Maßnahme gegriffen. Eine Hausdurchsuchung ist ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre und kann viele treffen: Aktivist*innen, die ein offenes Ermittlungsverfahren haben oder auf der Demo festgenommen wurden, aber auch Mitbewohner*innen, Angehörige und Freund*innen, in deren Wohnraum die Cops hoffen, etwas zu finden.

Eine Hausdurchsuchung ist nicht nur Ermittlungsmaßnahme, sondern auch ein politisches Mittel der Repressionsbehörden, um Personen einzuschüchtern und Strukturen zu zerschlagen. Hier gilt, wie auch bei anderer Repression: Getroffen hat es wenige, gemeint sind wir alle! Eine gemeinsame Vorbereitung auf verschiedene Szenarien kann helfen, im konkreten Moment selbstbestimmter zu agieren und nicht die Orientierung zu verlieren. Genauso wichtig ist auch die Nachbereitung nach solch einem Ereignis.

Ihr fragt euch, wie eine Hausdurchsuchung abläuft? Ihr wollt euer Wissen, wie ihr euch auf eine Hausdurchsuchung vorbereiten könnt, noch mal auffrischen? Was „dürfen“ die Cops und wie gehen sie vor? Auf diese und weitere Punkte gehen wir in der Veranstaltung ein. Diese Veranstaltung erfolgt in deutscher Laut- und Schriftsprache und erfordert kein Vorwissen.

Die Qual der Wahl

– Perspektiven, Analysen und Ausblicke nach der LTW in Sachsen

 

Die sächsische Landtagswahl 2024 hat deutliche politische Verschiebungen mit sich gebracht. Gemeinsam wollen wir einen kurzen Rückblick auf die Ergebnisse werfen und anschließend diskutieren was diese für außerparlamentarische linke und antifaschistische Politik heißen. Was können aktuelle Strategien und inhaltliche Schwerpunkte sein? Wer Bündnispartner*innen? Neben einer Diskussion auf dem Podium wollen wir mit allen Anwesenden ins Gespräch kommen.

mit:

Steven Hummel (RLS Sachsen)
Kerstin Köditz (MdL Linkspartei)
Sarah (Spitzenfabrik Grimma)
Prisma/IL Leipzig

Programm Update #2

Wir melden uns nochmal mit einem kleinen aber spannendem Programm Update.

Ab sofort werden hier alle feststehenden Programm-Punkte fortlaufend ergänzt. Stay tuned. Das vollständige Programm wird voraussichtlich Ende Juli / Anfang August bekannt gegeben.

Erinnerungskulturen. Verteidigen, kritisieren, überwinden zugleich?

Seit einigen Jahren nimmt die Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Auseinandersetzungen um kollektives Erinnern und Gedenken zu. Im Zentrum dieser Debatten stehen Fragen nach der nationalen Identität Deutschlands. Von der Auseinandersetzung darum, welcher Stellenwert welchen historischen Ereignissen und Phasen beigemessen wird, so scheint es, hängt das Selbstbild und die Identität der Deutschen als Gesellschaft und Nation ab: Als Erinnerungsweltmeister, friedliche Revolutionäre; als Gesellschaft, die aus der Geschichte gelernt hat; als Nation, deren Erinnerungskultur von außen aufgezwungen wurde und die nur durch deren Überwindung zu neuer Größe finden kann.

Im Workshop schauen wir uns unterschiedliche Felder und Akteure der Debatten um Erinnerungskultur genauer an: Welche Rolle spielt das noch vergleichsweise junge Interesse an Deutschlands kolonialer Vergangenheit für die kollektive Erinnerung an den Holocaust? Welche Rolle spielt die Erinnerung an die DDR – insbesondere mit Blick auf Sachsen – für die Erinnerungslandschaft vor Ort? Welche Funktionen schreiben politische Akteure – konservativ, rechts, extrem rechts – der deutschen Erinnerungskultur zu und wie versuchen sie darauf Einfluss zu nehmen? Und vor allem: Welche linken, emanzipatorisch Perspektiven auf Erinnerungskultur können wir entwickeln?

Konstruktive Verweigerung: Anarchist:innen in der DDR der 1980er Jahre

Wie war’s eigentlich als Anarchist:in im realexistierenden Sozialismus? Diese Frage stellte ich mir und konnte bei der Recherche erstmal nicht so viel finden. Ich habe dann die gängige Literatur zur sogenannten Opposition in der DDR nach Spuren, die auf Anarchist:innen und anarchistisches Gedankengut hindeuteten, durchforstet. Dabei stieß ich auf die Offene Arbeit in Berlin, die Umweltbibliothek, die Gruppe Wolfspelz aus Dresden und die Punkszene. Dabei blieb aber offen wie Menschen, die in der DDR aufwuchsen, ihren Weg zum Anarchismus fanden. Also habe ich Interviews geführt und ausgewertet. Im Rahmen des Vortrags gehe ich zunächst auf Kontexte und Orte, an denen anarchistisches Handeln und Denken eine Rolle gespielt hat ein. Danach geht es darum, wie meine Interviewpartner:innen zum Anarchismus gekommen sind und welche Handlungsstrategien sie entwickelt haben, um ihr Leben möglichst nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.

 

Freut euch auf mehr Programm in Kürze!

[ENTFÄLLT!] Erinnerungskulturen. Verteidigen, kritisieren, überwinden zugleich?

[Der Workshop entfällt leider wegen Krankheit]

Seit einigen Jahren nimmt die Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Auseinandersetzungen um kollektives Erinnern und Gedenken zu. Im Zentrum dieser Debatten stehen Fragen nach der nationalen Identität Deutschlands. Von der Auseinandersetzung darum, welcher Stellenwert welchen historischen Ereignissen und Phasen beigemessen wird, so scheint es, hängt das Selbstbild und die Identität der Deutschen als Gesellschaft und Nation ab: Als Erinnerungsweltmeister, friedliche Revolutionäre; als Gesellschaft, die aus der Geschichte gelernt hat; als Nation, deren Erinnerungskultur von außen aufgezwungen wurde und die nur durch deren Überwindung zu neuer Größe finden kann.

Im Workshop schauen wir uns unterschiedliche Felder und Akteure der Debatten um Erinnerungskultur genauer an: Welche Rolle spielt das noch vergleichsweise junge Interesse an Deutschlands kolonialer Vergangenheit für die kollektive Erinnerung an den Holocaust? Welche Rolle spielt die Erinnerung an die DDR – insbesondere mit Blick auf Sachsen – für die Erinnerungslandschaft vor Ort? Welche Funktionen schreiben politische Akteure – konservativ, rechts, extrem rechts – der deutschen Erinnerungskultur zu und wie versuchen sie darauf Einfluss zu nehmen? Und vor allem: Welche linken, emanzipatorisch Perspektiven auf Erinnerungskultur können wir entwickeln?

Konstruktive Verweigerung: Anarchist:innen in der DDR der 1980er Jahre

Wie war’s eigentlich als Anarchist:in im realexistierenden Sozialismus? Diese Frage stellte ich mir und konnte bei der Recherche erstmal nicht so viel finden. Ich habe dann die gängige Literatur zur sogenannten Opposition in der DDR nach Spuren, die auf Anarchist:innen und anarchistisches Gedankengut hindeuteten, durchforstet. Dabei stieß ich auf die Offene Arbeit in Berlin, die Umweltbibliothek, die Gruppe Wolfspelz aus Dresden und die Punkszene. Dabei blieb aber offen wie Menschen, die in der DDR aufwuchsen, ihren Weg zum Anarchismus fanden. Also habe ich Interviews geführt und ausgewertet. Im Rahmen des Vortrags gehe ich zunächst auf Kontexte und Orte, an denen anarchistisches Handeln und Denken eine Rolle gespielt hat ein. Danach geht es darum, wie meine Interviewpartner:innen zum Anarchismus gekommen sind und welche Handlungsstrategien sie entwickelt haben, um ihr Leben möglichst nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Budapest Calling – Antifas in Haft und auf der Flucht

Der Budapest- Komplex stellt derzeit einen der größten Repressionsschläge gegen Antifaschist:innen in Deutschland dar. Während Tobi und Ilaria in ‚Ungarn im Knast sitzen, drohen Maja und Hanna derzeit Auslieferungen in den faschistoiden Staat. Weitere Beschuldigte werden per Öffentlichkeitsfahndung gesucht, ihre Umfelder drangsaliert und überwacht. Als Grundlage dient wieder einmal der Paragraph 129. Dabei wird das Drohszenario Ungarn immer wieder durch deutsche Ermittlungsbehörden ausgenutzt, und versucht Genoss:innen zu Geständnissen und Verrat zu bringen. Unser Vortrag soll einen Überblick über die Geschehnisse des letzten Jahres in Deutschland, Italien und Ungarn geben, wie der Komplex medial aufgegriffen wurde, womit sich betroffene Genoss:innen derzeit konfrontiert sehen und was eine solidarische Linke jetzt tun kann.

Demo 1×1

In dieser Veranstaltung geben wir Tipps und Tricks zur Vorbereitung, Nachbereitung und Verhalten auf Demos. Es geht um Bezugsgruppen und Kommunikation, welche Gegenstände braucht eine*r auf der Demo und was bleibt besser zuhause, wie kann eine Vor- und Nachbereitung aussehen, erste Hilfe bei Repression und daraus resultierendem emotionalem Stress, und noch vieles mehr…
Diese Veranstaltung erfolgt in deutscher Laut- und Schriftsprache und erfordert kein Vorwissen.

Online-Lesung: Kinder von Hoy

Hoyerswerda – einst DDR-Musterstadt, in der morgens die Eltern in Schichtbussen davonrollten und die Kinder in einem Kollektiv aufwuchsen – erlangte durch die rassistischen Ausschreitungen 1991 traurige Berühmtheit. In ihrem dokumentarischen Roman verschränkt Grit Lemke die Stimmen der Kinder von Hoy zu einer mitreißenden Oral History und gibt einer Generation Gehör, für die Traum und Trauma dicht beieinanderlagen. Sie versammelt Gespräche mit Freunden und Familie und erzählt von ihrem eigenen Leben als Teil einer proletarischen Boheme um Gerhard Gundermann, die sich nachts im Kellerclub trifft und tagsüber malocht. Als nach der Wiedervereinigung Neonazis das erste Pogrom der Nachkriegszeit verüben, bleibt die Kulturszene tatenlos. Danach ist nichts mehr, wie es war.