– eine Ortsbegehung
Eminem kennt ihr nicht? Wir eigentlich auch nicht mehr…
Neben dem US-amerikanischen Rap-Weißbrot der im Jahr 1999 im AJZ Chemnitz auftrat und seit dem als Referenzpunkt der Juko-Crew zur Begründung einer Ortsbegehung herhält, haben schon sehr viel mehr Menschen unsere Räumlichkeiten genutzt.
Wir wollen mit euch durch 35 Jahre AJZ stürzen so gut und ausführlich wie es unser Wissen zulässt oder eure Lust am zuhören anhält. Von der Besetzung, über die Struktur unserer Organisierung und Möglichkeiten eurer Teilhabe, bis heute.
Antifeministische Aussagen gehen oft mit Verschwörungserzählungen einher. Feminismus wird als Feindbild konstruiert und für ‚gesellschaftlichen Niedergang‘, die vermeintliche Zerstörung der Familie und das Verführen von Kindern mittels ‚Gender-Ideologie‘ verantwortlich gemacht. Damit verbunden ist die Idee, dass hinter dem Feminismus noch etwas viel Mächtigeres am Werk sei – die Globalisten, die Neue Weltordnung, die Zionisten oder George Soros: Feminismus erscheint als eine jüdische Weltverschwörung. Die Nähe zwischen Antifeminismus und Antisemitismus zeigt sich auch in der Einstellungsforschung. In der Leipziger Autoritarismus Studie wird ein starker Zusammenhang zwischen antifeministischen Aussagen, dem Glauben an Verschwörungen und der Zustimmung zu antisemitischen Einstellungen deutlich.
Diese Verbindung hat historische Kontinuität. Schon die jüdischen und feministischen Emanzipationsbewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden von antisemitischen und antifeministischen Gegenbewegungen begleitet. Woraus speist sich dieser Zusammenhang sowohl historisch als auch in der Gegenwart und was macht die Attraktivität dieses Denkens aus? Der Vortrag beleuchtet unter Rückgriff auf die Kritische Theorie und Sozialpsychologie Antifeminismus als antimodernes Ressentiment und zeigt Verschränkungen zum Antisemitismus auf.
– LGBTIQ*-Kriminalisierung in Russland und Perspektiven für eine internationale queere Solidarität
ie gesellschaftliche und rechtliche Lage für queere Menschen auf dem Gebiet der russischen Föderation erfährt eine kontinuierliche Kriminalisierung. Erst im November 2023 hat das Oberste Gericht russlands die „international tätige LGBT-Bewegung“ als extremistische Organisation eingestuft, obwohl eine solche Organisation nicht existiert. Die staatliche Repression kann nunmehr jede queere oder solidarische Person treffen. Härtere Strafen und eine Zunahme öffentlicher Stigmatisierung sind zu erwarten, erste Fälle werden bereits bekannt. Immer mehr queere Menschen sehen oft keine andere Möglichkeit, als das Land zu verlassen und beispielsweise Deutschland um Aufnahme zu ersuchen. Doch auch hier sind sie nicht selten von Diskriminierung und Ausschluss betroffen.
2011 haben engagierte LGBTQ*-Personen, die sich auf russisch verständigen, den Verein Quarteera e. V. gegründet, um der Mehrfachdiskriminierung queerer Migrant*innen entgegenzuwirken und die Sichtbarkeit russischsprechender LGBTQ*-Personen zu fördern. Aktuell liegt ein großer Fokus des Vereins auf der Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine und dem Kampf um die Erleichterung der Aufnahme queerer Personen aus russland. Dank des Projekts “Meine Community vor Ort” gibt es seit 2023 aktive regionale Gruppen des Vereins, u. a. in Sachsen.
Ein*e Vertreter*in des Quarteera e. V. spricht über die rechtlichen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in der russischen Föderation und in anderen Ländern, die unter russländischem Einfluss stehen. Zugleich wird auch die Situation für queere Migrant*innen und Geflüchtete hier beleuchtet.
Wie sieht unsere Kritk am Gedenken zum 13.Februar genau aus, wie hängt der uralte Mythos von der kunst und Kulturhauptstadt mit den Neonaziaufmärschen zusammen und wie spielt der städtische Gedenkzirkusder Stadt Dresden diesem Narrativ in die Karten?
Es wird einen kleines historischen Abriss, eine ordentliche Portion Gedenkkritik und natürlich Raum für Fragen geben.
Wenn wir über den Rechtsruck sprechen und ihn verstehen wollen können wir nicht bei der AfD stehen bleiben.
Auch eine CDU spielt, vorallem in Sachsen, eine große Rolle dabei.
Wie genau die Rolle der CDU aussieht, warum sie im Kampf gegen den Faschismus keine Hilfe ist und welche Rolle der deutsche – Konservatismus früher und heute inne hat.
Darüber wollen wir im Vortrag mit euch ins Gespräch kommen.
– Die Kampagne “AfD-Verbot Jetzt!” stellt sich vor
Die AfD ist eine Bedrohung für das Leben aller Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen. Sie verbreitet völkisch-rassistisches Gedankengut, verhöhnt die Demokratie und greift den Rechtsstaat an.
Die Zeit drängt! Einmal an die Macht gekommen, kann die AfD ihre Angriffe auf Menschenwürde und Demokratie institutionell verankern. Ist dieser Punkt erst einmal erreicht, wird es deutlich schwieriger sein, dies rückgängig zu machen. Deshalb fordert die “Kampagne AfD-Verbot Jetzt!” ein Verbot der AfD.
Gemeinsam mit einem breiten Bündnis baut die Kampagne Druck auf, damit das Verbotsverfahren eingeleitet und die AfD nach Art. 21 Abs. 2 des Grundgesetzes verboten wird. Gemeinsam entziehen wir den organisierten extrem rechten Strukturen den Boden.
In dieser Veranstaltung stellen wir euch die Kampagne vor, greifen die üblichen Gegenargumente auf, erklären, was wir vorhaben und vor allem: Laden wir euch ein, mitzumachen.
Entdecken und Erinnern – Spurensuche an Orten der Nationalsozialistischen Verbrechen in und um Chemnitz.
Im Konzentrationslager Sachsenburg waren über 10.000 Menschen interniert. Ab 1934 war es das einzige verbleibende Konzentrationslager in Sachsen. Mit der Schließung des Lagers 1937 fand der KZ-Terror, Erprobt an Orten wie Sachsenburg, seine Fortsetzung in Buchenwald oder Sachsenhausen.
Sachsenburg bleibt trotz seiner großen Bedeutung innerhalb der Entwicklung des KZ-Systems größtensteils unbekannt.
Wenn ihr Lust habt euer Wissen über die Verbrechen des Nationalsozialismus in der Region Chemnitz aufzufrischen oder euch dieses Wissen zu erarbeiten, dann fühlt euch eingeladen mit uns das ehemalige Konzentrationlager Sachsenburg zu besuchen.
Während der Ortsbegehung soll ein Basiswissen über das Konzentrationslager Sachsenburg und somit über sogenannte ,frühe‘ Konzentrationslager vermittelt werden.
ACHTUNG! Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist auf 24 Personen begrenzt. Auf dem Juko wird es daher vor Ort eine Anmelde-Liste geben, in welche ihr euch einschreiben könnt. Dort erhaltet ihr dann auch alle weiteren Infos zur An- und Abreise. Diese wird mit PKW-Shuttel von und zum AJZ erfogen.
– Der Mord an Patrick Thürmer und anderen Punks in Deutschland seit 1990
Am 02. Oktober 1999 wird der erst 17-jährige Patrick Thürmer ermordet. Er befindet sich auf dem Heimweg von einem Punk-Konzert, das im sächsischen Hohenstein-Ernstthal stattgefunden hat, als ihn drei Neonazis überfallen und brutal zusammenschlagen, so dass er nur wenige Stunden später seinen zahlreichen Verletzungen im Krankenhaus erliegt. Patrick ist einer von mindestens zehn Punks, die seit 1990 in Deutschland von Neonazis ermordet worden sind, weil sie nicht in deren ausgrenzend-diskriminierendes Weltbild gepasst haben.
Der Vortrag gibt einen Überblick über eben jene zehn rechten Mordfälle. Daran anknüpfend wird der Tathergang des Mordes an Patrick Thürmer sowie die damit verbundenen Konsequenzen beleuchtet, wie antifaschistische Strukturen, die Polizei sowie die Öffentlichkeit mit eben jener Tat umgegangen sind. Abschließend werden anhand des Gedenkens an Patrick Thürmer verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie ein würdevolles Erinnern an die Opfer rechter Gewalt organisiert und umgesetzt werden kann.
Referent*in:
Jan
Auch wenn die Zeiten für uns oft verdammt frustrierend sind, ist klar, dass sich die Bedingungen für unser Handeln mit der Zuspitzung gesellschaftlicher Krisen verschlechtern. Wir wissen über den Sog des Autoritarismus, die Ausbreitung des Faschismus, den Klimawandel, patriarchale und rassistische Unterwerfung, die Ausweitung des Kriegszustands und die Verschärfung der Ausbeutung. All das und mehr wissen wir. Deswegen ist es unsere Lebenseinstellung, Herrschaft nicht einfach hinzunehmen und uns in sie einzufügen, sondern sie zu umgehen und zu bekämpfen.
Doch welches Wissen steht uns zur Verfügung, wie wir uns gut organisieren und nachhaltig ermächtigen? Wie können wir direkt handeln und unsere Aktionen an einer geteilten Vision orientieren? Schließlich: Wie und was können wir gewinnen?
Im Workshop werden keine Lösungen angeboten. Wer sich umschaut, aus Überzeugung handelt und etwas kreativ ist, wird auf viele brauchbare Konzepte, anwendungsbezogenes Wissen und Erfahrungen stoßen. In dieser Veranstaltung geht es darum, dass wir unsere eigenen Fragen und Vorstellungen vom „Gewinnen“ besser begreifen. Nach einem Input wird es mehrere Phasen von Kleingruppenarbeit geben, mit denen wir einen gemeinsamen Reflexionsprozess anstoßen.
– (Break the Isolation)
Was ist ein Lager und warum ist es so schrecklich und unmenschlich? Wir werden einen Überblick über betroffene Perspektiven mit Selbsterfahrungen geben, wie man in Lagern (Wohnheimen, EAE) lebt.
Wir geben einen Überblick über die rassistische Bezahlkarte, sowie die Einschränkung der Freiheit und über das Leben von Jugendliche in Lagern.
Was machen wir? Wie können wir unterstützen und worauf sollte man achten?
Referent*in:
Angel Kahel und Hafid Shaaib