Wir melden uns nochmal mit einem kleinen aber spannendem Programm Update.
Ab sofort werden hier alle feststehenden Programm-Punkte fortlaufend ergänzt. Stay tuned. Das vollständige Programm wird voraussichtlich Ende Juli / Anfang August bekannt gegeben.
Erinnerungskulturen. Verteidigen, kritisieren, überwinden zugleich?
Seit einigen Jahren nimmt die Aufmerksamkeit für gesellschaftliche Auseinandersetzungen um kollektives Erinnern und Gedenken zu. Im Zentrum dieser Debatten stehen Fragen nach der nationalen Identität Deutschlands. Von der Auseinandersetzung darum, welcher Stellenwert welchen historischen Ereignissen und Phasen beigemessen wird, so scheint es, hängt das Selbstbild und die Identität der Deutschen als Gesellschaft und Nation ab: Als Erinnerungsweltmeister, friedliche Revolutionäre; als Gesellschaft, die aus der Geschichte gelernt hat; als Nation, deren Erinnerungskultur von außen aufgezwungen wurde und die nur durch deren Überwindung zu neuer Größe finden kann.
Im Workshop schauen wir uns unterschiedliche Felder und Akteure der Debatten um Erinnerungskultur genauer an: Welche Rolle spielt das noch vergleichsweise junge Interesse an Deutschlands kolonialer Vergangenheit für die kollektive Erinnerung an den Holocaust? Welche Rolle spielt die Erinnerung an die DDR – insbesondere mit Blick auf Sachsen – für die Erinnerungslandschaft vor Ort? Welche Funktionen schreiben politische Akteure – konservativ, rechts, extrem rechts – der deutschen Erinnerungskultur zu und wie versuchen sie darauf Einfluss zu nehmen? Und vor allem: Welche linken, emanzipatorisch Perspektiven auf Erinnerungskultur können wir entwickeln?
Konstruktive Verweigerung: Anarchist:innen in der DDR der 1980er Jahre
Wie war’s eigentlich als Anarchist:in im realexistierenden Sozialismus? Diese Frage stellte ich mir und konnte bei der Recherche erstmal nicht so viel finden. Ich habe dann die gängige Literatur zur sogenannten Opposition in der DDR nach Spuren, die auf Anarchist:innen und anarchistisches Gedankengut hindeuteten, durchforstet. Dabei stieß ich auf die Offene Arbeit in Berlin, die Umweltbibliothek, die Gruppe Wolfspelz aus Dresden und die Punkszene. Dabei blieb aber offen wie Menschen, die in der DDR aufwuchsen, ihren Weg zum Anarchismus fanden. Also habe ich Interviews geführt und ausgewertet. Im Rahmen des Vortrags gehe ich zunächst auf Kontexte und Orte, an denen anarchistisches Handeln und Denken eine Rolle gespielt hat ein. Danach geht es darum, wie meine Interviewpartner:innen zum Anarchismus gekommen sind und welche Handlungsstrategien sie entwickelt haben, um ihr Leben möglichst nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Freut euch auf mehr Programm in Kürze!