Aufruf zum antifaschistischen Jugendkongress 2024

Es ist soweit. Wir starten die Mobi für den antifaschistischen Jugendkongress 2024. Dieser findet dieses Jahr unter dem Moto „Ost! – Ost! – Ostdeutschland? Geschichte und Gegenwart linker Politik im Osten“ statt. Gemeinsam mit euch möchte wir dieses Jahr einen kritischen Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft linker Kämpfe werfen und uns dabei Besonderheiten dieser im Osten Deutschlands ansehen. Neben diesem Themenschwerpunkt wird es wieder eine bunte Mischung verschiedener theoretischer und praktischer Workshops geben. Stay tuned – in Kürze werden wir die ersten Infos zum Programm veröffentlichen. Und auch alles Weitere zur Anmeldung etc. erfahrt ihr hier in Kürze.

Hier der Aufruf für den diesjährigen Juko:

Ost! – Ost! – Ostdeutschland?
Geschichte und Gegenwart linker Politik im Osten

Es ist 2024 und das Jahr der Kommunal- und Landtagswahlen in Sachsen.
Vielen von uns läuft es kalt den Rücken herunter, wenn wir uns die Wahlumfragen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg anschauen. Die AfD scheint stärkste Kraft zu werden. Ob die vielen Proteste, ausgelöst durch die Correctiv-Recherche, gegen die (extrem) rechte Partei einen maßgeblichen Einfluss auf das Wahlverhalten haben werden, ist bisher fraglich. Positiv ist, dass die Demos nicht nur in den Großstädten, sondern auch an vielen Orten im ländlichen Raum stattfinden und sich damit einer vielfach schon etablierten rechten Hegemonie im ostdeutschen Hinterland entgegenstellen.

Der Protest gegen die AfD ist richtig und wichtig, denn sobald die Partei in Machtpositionen gelangt, wird sie alles daran setzen, ihre völkische und rassistische Ideologie mittels Verordnungen und Gesetzen langfristig zu verankern. Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass wir nicht nur die AfD kritisieren sollten, sondern auch jene, die deren rechte Politik bereits heute umsetzen. Wer Rassismus salonfähig macht, wer, wie die Ampelregierung, das Asylrecht weiter verschärft oder wer sich, wie CDU und FDP, kulturkämpferisch gegen die notwendige sozial-ökologische Transformation stellt, stärkt letztendlich die AfD und leistet der Normalisierung menschenverachtender Einstellungen Vorschub. Vor allem in Ostdeutschland wird die Diskursverschiebung nach rechts merklich spürbar.

Doch die Gründe für die hohen Zustimmungsraten im Osten zu rechten Parteien sind vielfältig. Sie liegen unter anderem im nicht hinterfragten “Antifaschismus” der DDR und im dort schon grassierenden Rassismus, vor allem gegenüber den Vertragsarbeiter*innen. Daneben spielen die Erfahrungen in der sogenannten Wendezeit, der nationale Taumel und das Zurückweichen des Staates vor der, oft tödlichen, rechten Gewalt in den 90’er und 2000’er Jahren eine wichtige Rolle. Und nicht zuletzt ist eine seit 30 Jahren regierende CDU in Sachsen, die rechte Gewalt verharmlost und die Zivilgesellschaft kriminalisiert, für den Aufstieg der Rechten mitverantwortlich.

Auf dem diesjährigen JuKo werfen wir also einen kritischen Blick auf die Geschichte und Gegenwart Ostdeutschlands und seine linken Bewegungen. Was können wir aus der Vergangenheit lernen und wie muss linke Politik im Osten aussehen, um rechte Hegemonie zurückzudrängen und die befreite Gesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren?

Neben diesem thematischen Schwerpunkt haben wir wieder eine Vielzahl an unterschiedlichen Workshops und Inputs zu Theorie und Praxis im Angebot. Der JuKo wird wieder ein Ort des Kennenlernens und der Weiterbildung sein.
Also kommt vorbei und verbringt mit uns eine schöne Zeit. Bringt euch vor Ort gerne nach euren Kapazitäten und Fähigkeiten ein – denn der JuKo lebt von Eurer Teilhabe!

Deshalb: Kommt vom 20.09. – 22.09. zum Antifaschistischen Jugendkongress im AJZ Talschock nach Chemnitz!